Amnesty International
"Das heutige Urteil ist ein Schlag im Hinblick auf die Anerkennung von Trans- Menschen. Es ist eine verpasste Gelegenheit, sich mit der Diskriminierung zu beschäftigen, der Trans-Menschen in Hongkong begegnen."
"Niemand sollte gezwungen werden, sich einer geschlechtsangleichenden Operation zu unterziehen, um sein Geschlecht rechtlich anerkennen zu lassen. Wir fordern die Regierung auf, das Richtige zu tun und diese diskriminierende und äußerst übergriffige Politik unabhängig von der heutigen Entscheidung zu beenden."
"Die Regierung sollte auch rasch umfassende Rechtsvorschriften gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität oder des Intersex-Status einführen."
Hintergrund
Henry Edward Tse, Q und R sind drei weibliche Transgender. Sie wollten eine gerichtliche Überprüfung erreichen, nachdem die Regierung sich geweigert hatte, ihr Geschlecht rechtlich anzuerkennen, es sei denn, sie würden sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen. Sie befürchteten, dass eine solche Behandlung ihre Gesundheit schädigen könnte.
Wenn Menschen gezwungen werden, sich medizinisch behandeln zu lassen, um eine legale Anerkennung des Geschlechts zu erreichen, verstößt dies gegen das Recht auf absolute gesundheitliche Integrität. Amnesty international ist der Auffassung, dass ein neues gesetzliches Verfahren zur Anerkennung der Geschlechter schnell, zugänglich und transparent sein muss und keine Vorbedingungen für medizinische Behandlungen jeglicher Art enthalten sollte.