Belgrade Pride 2010
Foto: Teilnehmer des Belgrade Pride 2010, ©Amnesty International

Meldungen | Serbien : Verbot des Belgrad-Pride ist ein dunkler Tag für die Menschenrechte in Serbien

Die Entscheidung der serbischen Behörden, den für Sonntag angesetzten Belgrad-Pride zu untersagen, ist ein dunkler Tag für die Menschenrechte, so eine Pressemitteilung von Amnesty International am 30. September.

Der serbische nationale Sicherheitsrat sagte, der Pride könne aufgrund von Drohungen gegen die Sicherheit durch Gruppen des extremen rechten Flügels nicht abgehalten werden. Diese hatten angeblich mit Gewalt und Brandstiftung in der ganzen Stadt gedroht, sollte die Veranstaltung stattfinden.  

Die serbischen Behörden haben sich, wie bereits 2009, dem Druck von Gruppen des rechten Flügels gebeugt, die dabei versagen, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu verstehen oder zu respektieren, das in der serbischen Verfassung und im Gesetz festgelegt ist. 

Amnesty International betrachtet das Verbot des Pride als enormen Rückschritt für die Menschenrechte in Serbien und als massives Zugeständnis an rechtsnationale Gruppierungen, vor allem an Dveri und Obraz, die die Opposition gegen den Pride orchestriert hatten. 

Erneut hat die Regierung Druck auf die Organisatoren ausgeübt, den Pride abzusagen, statt sie durch die Garantierung ihrer Rechte zu unterstützen. Statt Regenbogenflaggen in Serbien ist es ein dunkler Tag für die Menschenrechte, sagte Sian Jones. 

Dies ist das vierte Mal, dass der Pride in Belgrad geplant worden war. Im Jahr 2010 beschützte die Polizei die Teilnehmer gegen mehr als 5000 gewalttätige Gegendemonstrant_innen, und die Kosten für Sachbeschädigung wurden auf mehr als 1 Million geschätzt. Im Jahr 2009 fand der Pride-Marsch nicht statt, nachdem die Behörden sich im letzten Moment wegen Drohungen extrem rechter Gruppierungen geweigert hatten, die Sicherheit zu gewährleisten, 
 Der Bürgermeister Belgrads weigerte sich, den Pride-Marsch zu unterstützen und sagte, die Veranstaltung sei ein Risiko für Eigentum, Angehörige der schwulen Bevölkerung, die Polizei und für die Bürger Belgrads. 

Amnesty International betrachtet die Untersagung eines Pride als Verletzung der serbischen Regierungsverpflichtungen, das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu garantieren. Des Weiteren befürchtet die Organisation, dass die Untersagung des Pride im Kontext von Drohungen seitens homophober Gruppierungen denjenigen grünes Licht gibt, welche versuchen, die Rechte von LGBT-Menschen zu verweigern und das Recht auf Nicht-Diskriminierung unterminiere.

Meldungen 2011

Meldungen | Vereinte Nationen : Vereinte Nationen: Die Hohe UN-Kommissarin für Menschenrechte gibt einen bahnbrechenden Bericht zu sexueller Orientierung und Gender-Identität heraus

Meldungen | Nigeria : Amnesty International ermahnt Nigeria, den Gesetzentwurf zum Verbot gleichgeschlechtlicher Beziehungen zu stoppen.

Meldungen | Uganda : Der Hass auf die Liebe

Meldungen : MERSI (Menschenrechte und sexuelle Identität) wird QUEERAMNESTY

Meldungen | Kamerun : Dein Brief kann Leben retten: Jean-Claude Roger Mbede

Meldungen | Türkei : Türkei: Online-Aktion Stopp Diskriminierung und umfassender Report zu LGBT: "Weder Krankheit noch Verbrechen"

Meldungen | Kamerun : Briefmarathon 2011

Meldungen | Kamerun : Kamerun: Die wegen vermeintlicher homosexueller Handlungen zu Gefängnisstrafen verurteilten Männer müssen freigelassen werden

Meldungen | Uganda : Uganda: LGBT-Aktivistin erhält Menschenrechtspreis

Meldungen | Serbien : Behörden in Serbien müssen Maßnahmen ergreifen um homophobe Gewalt zu stoppen

Meldungen | Zypern : Nordzypern: Alle Männer, die auf Grundlage des schwulenfeindlichen Artikels 171 verhaftet wurden, müssen freigelassen werden.

Meldungen | Hamburg : MERSI BEI DEN LESBISCH SCHWULEN FILMTAGEN HAMBURG 2011 – TÜRKEI UND INTERSEX

Meldungen | Serbien : Verbot des Belgrad-Pride ist ein dunkler Tag für die Menschenrechte in Serbien

Meldungen : DEINE FREIHEIT IST MEINE FREIHEIT

Meldungen | Afrika : PROUDLY AFRICAN & TRANSGENDER A cultural intervention for social justice

Meldungen | Indien : Indischer Minister bezeichnet Homosexualität als »Krankheit«

Meldungen | Ghana : Ghana: Regierungsminister muss seine Forderungen nach der Verhaftung schwuler Männer und lesbischer Frauen zurücknehmen

Meldungen | Bulgarien : Bulgarische Behörden müssen Angriff auf Aktivisten für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern untersuchen

Meldungen | Ungarn : Video: Budapest Pride 2011

Meldungen | Vereinte Nationen : Gemeinsame Presseerklärung zu Resolution über LGBT bei den Vereinten Nationen

Meldungen | Kroatien : Massive Angriffe auf Teilnehmer_innen der Pride-Veranstaltung in Split, Kroatien

Meldungen | Deutschland : MERSI-Hamburg als Teilnehmer bei der Anhörung des Deutschen Ethikrates zu Intersexuellen

Meldungen | Slowakei : Video: Bratislava-Pride 2011

Meldungen | Russland : Moskauer Behörden verbieten Gay-Pride

Meldungen | Honduras : Honduras: Kein Schutz in Sicht - Seit dem Putsch 2009 hat sich die Situation verschärft

Meldungen | Uganda : Uganda: LGBT-GESETZ VORERST GESTOPPT

Meldungen | Weltweit : AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2011

Meldungen | Uganda : UGANDA: GESETZESENTWURF GEGEN HOMOSEXUALITÄT VERLETZT MENSCHENRECHTE

Meldungen | Brasilien : Brasilianisches Höchstgericht erkennt gleichgeschlechtliche Partner_innenschaften an

Meldungen | Deutschland : Anstoß zur Veränderung: ein MERSI-Jahr in Hamburg

Meldungen | Deutschland : Rückblick: MERSI-Bundestreffen in Frankfurt/Main

Meldungen | Deutschland : „Vereint unterm Regenbogen?“ Bericht von der internationalen Lesbenkonferenz in Dresden

Meldungen | Europa : Photowettbewerb:

Meldungen nach Jahren