Diese Ausstellung stellt eine Erweiterung dar. Die Porträts sind unsere Bilder, sie sprechen unsere Worte, sie erzählen unsere Geschichten, sie drücken unsere Gefühle aus, sie zeigen unseren Stolz, selbst unsere Ängste; sie sind unsere Geschichte, sie zeigen uns heute und die Geschichte afrikanischer Trans* in der Zukunft. Sie bedeuten Stärke, Hoffnung und Stolz für die Generationen nach uns.
Ich kam mir lange Zeit verloren vor. Ich dachte, es gebe sonst niemanden wie mich. Ich dachte, ich sei anormal und komisch – und das machte mich ohnmächtig. Meine transgeschlechtliche Nichte, Neffe, Enkel_in oder das Kind von Freund_innen wird sich nicht verloren vorkommen. Sie werden mein Porträt betrachten und daraus Kraft schöpfen, Hoffnung, Seelenfrieden und Stolz. Sie werden wissen, dass es bereits eine andere Trans*person gegeben hat und dass es in Ordnung ist, nicht geschlechtskonform zu sein.
Wenn die Welt unsere Porträts sieht, wird klar werden, dass es in Afrika Trans*menschen gibt und dass es einen Kampf gegen die Ungerechtigkeiten auf unserem Kontinent gibt”, schreibt Victor Mukasa, ugandischer Menschenrechtsverteidiger, derzeit tätig für die Coalition of African Lesbians, früher für die International Gay and Lesbian Human Rights Commission.
Wie kam es zu der Ausstellung?
Im Dezember 2008 fand in Kapstadt das erste Treffen ausschließlich afrikanischer Trans* und nicht geschlechtskonformer Menschen statt, das von der International Gay and Lesbian Human Rights Commission organisiert wurde. Der ugandische LGBTI-Menschenrechtsverteidiger Victor Mukasa und die südafrikanische Künstlerin und Aktivistin für gesellschaftliche Gerechtigkeit, Gabrielle Le Roux, stellten dabei die Idee einer international gezeigten Ausstellung über Trans* in Afrika vor und luden die Teilnehmer_innen der Konferenz dazu ein, sich daran zu beteiligen. Jede der zehn Personen, die bereit waren, ihre Erfahrungen auf diese Weise zu teilen, ließen sich von Gabrielle porträtieren und schrieben dann direkt auf die Bilder. Sie kamen aus Simbabwe, Uganda, Kenia, Südafrika, Namibia, Burundi und Botsuana.
Proudly African & Transgender wurde bereits an folgenden Orten gezeigt:
2010
Amsterdam (Niederlande), Zentrale von Amnesty Niederlande, Februar - März
Den Haag (Niederlande), Erasmus-Universität, Afrika Dag, April
Barcelona (Spanien), International Congress on Gender Identity and Human Rights. Sechs der Porträtierten waren anwesend und die Ausstellung bot eine besondere Plattform für afrikanische Aktivist_innen auf diesem historischen internationalen Treffen von Trans*aktivist_innen
Istanbul (Türkei) Istanbul Pride 2010, auf Einladung von Amnesty Türkei, Juni
Amsterdam (Niederlande), Gemeinschaftsausstellung mit der südafrikanischen Fotografin Zanele Muholi im International Gay and Lesbian Archive (IHLIA), in der Zentralbibliothek von Amsterdam (OBA), 29. Juli - 20. Oktober
Malmö (Schweden),Transgender Europe Council, Universität Malmö, Oktober
Madrid (Spanien), im Rahmen der Demonstration der Kampagne Stop-Trans-Pathologisation (STP-2012)
Ankara (Türkei), Galeri Kara, während der Trans-Remembrance-Week-Konferenz, November
2011
Pretoria (Südafrika), African Same Sex Sexualities and Gender Identity Conference, Januar
Athen (Griechenland), Athens Pride, Juni
Stockholm (Schweden), Stockholm Pride, August
Ausstellung online ansehen:
<link http://www.blacklooks.org/2010/02/proudly-african-transgender/>http://www.blacklooks.org/2010/02/proudly-african-transgender/</link>
Über die Künstlerin:
Gabrielle Le Roux ist Künstlerin und Aktivistin für gesellschaftliche Gerechtigkeit; sie wurde in London geboren und wuchs in Südafrika auf. Sie lebte außerdem zehn Jahre lang auf den Kanaren und in der Karibik.
Das derzeitige Schaffen von Le Roux verbindet Porträtmalerei mit Narrationen gelebter Erfahrungen. Es beruht auf der Auffassung, dass wir durch das Erzählen unserer Geschichten das Leben der anderen verändern und dass jenen, die aus erster Hand berichten, besonders genau zugehört werden sollte.
Le Roux engagiert sich seit mehr als zwei Jahrzehnten auf transnationaler Ebene gegen Rassismus, Sexismus, Klassismus sowie Homo- und Transphobie. Als Aktivistin arbeitet sie mit einer Reihe von Organisationen in Südafrika und anderen Teilen der Welt zusammen. Sie leitete mehrere Jahre lang die Organisation South African Women’s Media Watch. Ihr derzeitiges Schaffen ist durch ihre Zeit als feministische Medienaktivistin geprägt. Das Werk von Gabrielle Le Roux ist weltweit in Museen, Galerien, Universitäten, Organisationen, auf Konferenzen, auf der Straße und bei Demonstrationen zu sehen.
Präsentiert von TransInterQueer e.V. (TRIQ) und
Amnesty International - Gruppe MERSI
mit Unterstützung von Hirschfeld-Eddy-Stiftung
Öffnungszeiten der Ausstellung: 8.9. - 3.10.2011, täglich 10-18 Uhr
Rahmenprogramm
Mi, 7.9. 19:00
Eröffnung
mit Victor Mukasa (Uganda/Südafrika)
und Gabrielle Le Roux (Südafrika)
Sa, 10.9. 17:00
Führung durch die Ausstellung
mit Victor Mukasa und Gabrielle Le Roux
So, 11.9. 17:00
Führung durch die Ausstellung
mit Victor Mukasa und Gabrielle Le Roux
20:00
Film: Difficult Love (48‘ Doku/englisch, Südafrika 2010: Zanele Muholi / Peter Goldsmid)
Mi, 14.9. 20:00
Film: Kuchus of Uganda (45‘Doku/englisch, Uganda 2008: Mathilda Piehl)
Mo, 3.10. 19:00
Finissage mit Wigstöckel
Veranstaltungsort: TransInterQueer e.V., Glogauer Str. 19, 1. Hinterhof (1.OG),
Berlin-Kreuzberg (Nähe U1-Görlitzer Bahnhof). Eintritt bei allen Veranstaltungen frei.
URL:<link www.blacklooks.org/2010/02/proudly-african-transgender/ blank>http://www.blacklooks.org/2010/02/proudl</link>