Die Solidaritätsgruppe hatte regen Zulauf an Studierenden. Doch gleichzeitig nahm in der Türkei die offen zur Schau gestellte Homofeindlichkeit zu und die Meinungsfreiheit wurde immer stärker eingeschränkt.
Die 1996 gegründete METU LGBTI-Solidaritätsgruppe organisierte seit 2011 alljährlich eine Pride-Parade auf dem Campus, die jedes Jahr größer und sichtbarer wurde. 2019 teilte die Hochschulverwaltung den Studierenden jedoch mit, die für den 10. Mai geplante Parade könne nicht auf dem Campus stattfinden.
Die Solidaritätsgruppe ließ sich davon nicht beirren und organisierte stattdessen ein Pride-Sit-In. Die Universitätsleitung rief daraufhin die Polizei, die mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen die friedlich Demonstrierenden vorging. Als sich die Studierenden weigerten, auseinanderzugehen, lösten die Polizist_innen die Versammlung mit Pfefferspray, Gummigeschossen und Tränengas auf. Dabei gab es mehrere leicht Verletzte.
Die Polizei nahm mindestens 23 Studierende, darunter auch Melike und Özgur, sowie ein Mitglied des Lehrpersonals fest. Einige der Festgenommenen hatten nicht einmal an dem Sit-In teilgenommen. Obwohl sie lediglich ihr Recht auf friedlichen Protest wahrgenommen haben, stehen nun 18 Studierende und das Mitglied des Lehrpersonals vor Gericht.
Sollten sie schuldig gesprochen werden, drohen ihnen bis zu drei Jahre Haft. Wir fordern, dass die Anklage fallengelassen wird.
Wende Dich auch direkt an Melike und Özgür!
Du findest die METU LGBTI+-Solidaritätsgruppe auf Twitter und Instagram unter: @odtulgbti. Mache ein Foto mit einer Regenbogenfahne und teile eine solidarische Botschaft für @odtulgbti in den sozialen Medien.