Gerechtigkeit für Noxolo
Amnesty Süd-Afrika beim Stand zum Ekurkuleni-Pride 2012 ©Amnesty International

Aktionen | Südafrika : Südafrika: LGBTI­‐Aktivistin ermordet

Am 24. April 2011 wurde Noxolo Nogwaza im Township KwaThema brutal ermordet. Die 24-Jährige war aktives Mitglied der Organisation Ekurhuleni Pride Organizing Committee (EPOC), die für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersex (LGBTI) eintritt.

Noxolo Nogwaza wurde vergewaltigt und durch mehrfache Messerstiche und Schläge getötet. Die für die Ermittlungen zuständige Polizeistation hatte bis heute keine Fortschritte erzielt und keine Verdächtigen festgenommen.
EPOC startete eine Kampagne, damit der Fall an eine andere Polizeistation übergeben wird.

Noxolo Nogwaza lebte und starb in KwaThema, einem Township im Osten Johannesburgs in der Gauteng-Provinz. Als Aktivistin für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersex (LGBTI) war sie sich der Gefahr, als bekennende Lesbe zu leben, durchaus bewusst. Sie ließ allerdings nicht zu, dass Angst ihr Leben dominierte.
Sie war begeisterte Fußballanhängerin und spielte selbst seit Jahren Straßenfußball. Noxolo bemühte sich, ihre Kinder bestmöglich zu versorgen, auch wenn sie niemals einen regulären und gut bezahlten Job fand. Sie nahm Gelegenheitsjobs an und verwendete das meiste Geld für ihre Kinder.

Der brutale Mord an Noxolo Nogwaza ist leider kein Einzelfall. Durch Hass motivierte Gewalttaten, die sich insbesondere gegen lesbische Frauen richteten, erregten in zunehmendem Maße öffentliche Besorgnis.

Im Mai 2011 kündigte das Justizministerium an, man werde eine Arbeitsgruppe mit Vertreter_innen der Regierung und der Zivilgesellschaft einrichten, die nach Lösungen zur Verhinderung weiterer derartiger Fälle suchen solle. Im November 2011 tagte die Arbeitsgruppe noch, konnte aber keine klaren Arbeitsergebnisse vorweisen. Auch bei der Erarbeitung eines Gesetzentwurfs zur Verfolgung von Hassverbrechen waren kaum Fortschritte zu verzeichnen.

Im Dezember 2011 legte die Organisation OUT Well-Being, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersex (LGBTI) einsetzt, bei einem Verfahren vor dem Amtsgericht Germiston während der Strafzumessungsphase ein Sachverständigengutachten vor. Darin wurden die Auswirkungen von Hassverbrechen auf die Opfer und auf Angehörige sexueller Minderheiten im Allgemeinen geschildert. Die Angeklagten wurden für schuldig befunden, einen homosexuellen Mann tätlich angegriffen zu haben. Das Gericht stellte fest, dass die Beschuldigten von Hassgefühlen und Verachtung gegenüber Homosexuellen geleitet worden waren.

Helfen Sie mit.

Appellieren Sie an die Behörden und fordern Sie, dass der Mord an Noxolo Nogwaza aufgeklärt wird und die Schuldigen vor Gericht kommen.